Doc Wör Mirran – diverse CDRs

MT-573  MT-572  mt-571

Doc Wör Mirran/Tesendalo
Themes For Walden CDR
Doc Wör Mirran
Clouds CDR
A Tale Of Two Titties CDR
Body Rejects Face CDR
Recipe For A Memory CDR
(alle auf Mirran Threat/Hand-made/Marginal Talent)

Ich kann nicht behaupten, ein Fan sämtlicher Hervorbringungen von Doc Wör Mirran zu sein. Aber was Joseph B. Raimond seit Jahrzehnten mit seinem Projekt leistet, muss einfach honoriert werden. Dieses unbeirrbare Immerweitermachen ist extrem wichtig und nötigt uns hohen Respekt ab. Doc Wör Mirran ist in seinen vielen Inkarnationen und musikalischen Ausprägungen schwer zu fassen und auch wenn das Projekt desöfteren im weitesten Sinne dem „Industrial“ zugezählt wurde, so ist DWM doch viel mehr. Da ist der ganz spezifische Humor, da sind die vielen literarischen Bezüge, da ist der häufige Anklang an Kosmische und Krautrock, da sind die Elemete von Outsider Art – all das scheint letztendlich auf die Person Joseph B. Raimond zurückzugehen. Da können wir nur ausrufen (ohne ihn zu kennen): what a character und: bitte immer weiter machen!
Themes For Walden ist eine dronige Kollaboration mit Peter Schuster aka Tesendalo. Bereits 1997 aufgenommen kreiseln die Tracks mal elektronisch sanft, mal kratzbürtsig rau durch den Raum. Minimalismus in der Form, maximale Wirkung im Höreindruck. Power ohne Gefuchtel.
Clouds ist eine Mischung aus Blödelei und Reduktion: Tracks knapp oberhalb der Hörgrenze gehen Hand in Hand mit karnevalistischen Einlagen, eine eher durchwachsene MLP.
A Tale Of Two Titties ist eine Arbeit, die andere Genres und zitiert und kommentiert, mal mit Wave-Biss, mal mit greller Überzeichnung, immer mit hohem Nervfaktor. Der Titel sollte Warnnug genug sein.
Body Rejects Face enthält acht Tracks, die beschwingt und irgendwie krautig klingen. Over The Edge könnte auch aus der Feder der Residents stammen und ist ein formidabler weird pop tune.
Und schließlich Recipe For A Memory, eingespielt in großer Besetzung in den Jahren 1985-1993 in Nürnberg. Gespickt mit sehr ruhigen, perkussiv getragenen Momenten und insgesamt von der Stimmung her dunkel und introvertiert. Aber auch hier mit einigen Überraschungen. Auf den Sci-Fi-Soundtrack Finality folgt ein echter Song, Evolution, und dann wieder ein Cyborg-Stelzenlauf mit seltsamen Drumsounds und metallischen Melodien. Doc Wör Mirrans Welt ist seltsam und bizarr – demnächst bei Broken Sound???
Zipo
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