
Šalter Ensemble
Tri Dela CD
(Bruit Association BR13)
In diesem Projekt wird die Rolle des/der Komponistin neu befragt. Es geht um das Verhältnis von Komponist und Instrumentalistin und um die Frage, wie größtmögliche Freiheit für die Spieler gewahrt bleiben kann und trotzdem ein Werkgedanke bestehen bleibt. Drei längere Stücke für großes Ensemble gehen diesen Fragen nach, immer geschrieben von Menschen, die gleichzeitig auch Ausführende ihrer eigenen Kompositionen sind. Rekurriert wird sowohl auf die Tradition der Klassikwelt, nach der die Form der Musik im Kopf ihrer Schöpferin entsteht, als auch auf die Varianten der Jazzkomposition, in denen auf einzelne Interpreten zugeschnittene Notationsformate angewandt wurden. In Tri Dela fungiert Komposition als Rahmung, als Möglichkeitsraum, so will es scheinen. Alle drei Stücke funktionieren als Klangflächen, als Cluster aus geschichteten Instrumentalstimmen. Es wäre interessant zu hören, wie ihre Ausformung von Aufführung zu Aufführung variierte, wie frei die Musik also wirklich ist. Statische Rollen für einzelne Spielerinnen sind nicht zu erkennen, weder bei den Electronics eines Gaudenz Badrutt noch bei der Augmented Percussion von Josef Klammer. Die Musik ist so offen und unbestimmt in ihrer Form, dass sie alle möglichen Variationen ihrer selbst mühelos integrieren kann. Ist der Werkgedanke dann ncoh von Substanz?
Zipo
https://bruit-asso.org