You are currently viewing incoming data 06/2018

incoming data 06/2018

Hier folgt eine kursorische Erfassung gesammelter bereits gut abgehangener Einsendungen, ohne jegliche stilistische Vorsortierung. Bitte selbst einordnen!
Achtung Flötenalarm! Al Margolis ist mit seinem Projekt If, Bwana eienr der begnadetsten Wanderer zwischen den Welten der Neuen Musik und der freien Geräuschszene. Auch Assemble.Age! (Mutable Music, 17540-2, CD) klingt sowohl nach schwerst konzeptueller Komposition, mit – nun ja Flöten, klassischem Gesang und Zuspielungen, als auch nach frivolen Dachkammer-Tapeschnipseleien. In der direkten Konfrontation beleuchten sich beide Fomren gegenseitig und macehn die Vorzüge (und auch Nachteile) des jeweils anderen nachvollziehbar. Traut euch! Wie Insekten auf einem verstrahlten Todesstern klingen die verstärkte Orgel und die verstärkte Hurdy Gurdy, die Eric Cordier und Jean-Luc Guionnet auf De Proche en Proche (MonotypeRec., mono061, CD) in All entsenden. Viele stehende Töne, kleine Klapperlaute und seufzende Cluster rauschen umher – alles in Lauermodus. Historisches Jazzmaterial erhalten wir von Ran Blake, der seine Duette mit der begnadeten Sängerin Jeanne Lee auf Doppel-CD herausgegeben hat. Die Aufnahmen aus The Newest Sound You Never Heard (a-side records a 0005) stammen aus den Jahren 1966 und 1967 und enthalten ungeschliffene Diamanten (u.a. herzerwärmende Beatles-Interpretationen…). Der Titel ist eine Anspielung auf Jeanne Lees erstes Album aus dem Jahr 1962. Eine Art Haunted Tropicala spielt Don The Tiger auf seinem neuen Album Matanzas (Crammed CRAM 285). Gemischt und produziert gemeinsam mit Lucrecia Dalt entfaltet sich in 13 Nummern eine melancholisch Stimmung, die irgendwie häuslich und ernst anmutet. Verbogene Gitarren, federnde Bässe, Klavier und gepitchte Orgelsounds machen die etwas andere Hausmusik aus. Früher war es üblich, von Musikern selbst Demokassetten zur Besprechung zuerhalten. Dies waren oft schön gestaltete Veröffentlichungen in einem Ziwschenstadium – durch möglichst viele Besprechungen erhofften sich die Akteure die Aufmerksamkeit einer Plattenfirma. Es konnte dann gut sein, dass vor Jahresfrist besprochene Tape später als schicke CD offiziell herausgebracht wurde. So etwas gibt es heute kaum noch, das höchste der Gefühle ist ein Link zu einer privaten Soundcloud-Playlist. Aber: Ausnahmen gibt es noch! Wie z.B. The Hands Of The Wrong People, die Band des Ex-Pat Briten Dominic Hislop, die auf ihrer Demo-CDR Perspective Correction feinsten sommerlichen Indie-Pop spielen. Schnippisches Strumming, catchy Melodien mit einem Schuss Melancholie. Denkt The Smiths, denkt auch Lightning Seeds – irgendwas dazwischen. Für Indie-Connaisseure! Now for something completely different:  SKIN ist ein Album auf dem es heißt: Vorfeld plays Bongos (NurNichtNur 114 05 19). Im Klappendeckel berichtet der Percussionist Michael Vorfeld, wie er als 14 Jähriger von seinem Taschengeld Bongos gekauft habe und wie diese sein Interesse und seine Begeisterung für das Perkussionsspiel insgesamt ausgelöst hätten. Fünf puristische Bongo-Tracks ertönen auf Skin – nah mikrofoniert, ohne große Gesten performt. Trocken, galoppierend, vertrackt und pulsierend. Eine Platte für Bongo-Solo findet man sicher nicht alle Tage!
Zipo