No Name, No Slogan! – März 2010/2

   

No Name, No Slogan! – März 2010/2
Kurzreviews

ANTI-VERSTAND: Sluschaitje, na toi storonke CDR (Produck). Tumbe okkult anmutende verrauschte Sounds, bennant nach einem russischen Film aus den 1970er Jahren („Hört uns auf der anderen Seite“). Samplefetzen und Volksmusik werden von rauschigen und dröhnend-dumpfen Klängen übermalt. Witz der kurzen CDR: es gibt einen Auflegekranz mitgeliefert, denn ein Teil der Rückseite der Disc ist mit einem Lathe-Cut Track beritzt. Der klingt allerdings wie eine hustende Borhmaschine…
www.produck.tk
BIT-TUNER: Low-Speed Detonation CD (Trepok Rec. TPKCD005): Hinein ins digitale Vergnügen mit Bit-Tuner. Schön eisgekühlt gecrushte Beats, dazu etwas Kopfschmerzploing-Uffta und fertig ist der Anti-Hop für die gestresste Großstadtjugend, die sich selbst verschwendet. Ist das jetzt new hedonism oder was?!
www.trepok.com
HÉLENE BRESCHAND & SYLAIN KASSAP: Double-Peine CD (D’Autres Cordes dac 311): Eine obskure Mischung, die zwischen Geister-experiment und Improv taumelt. Kichernde Stimmen, Bläser, Harfen-Maschinen und verdrehte Tapesplicings. Mit strengem Duktus.
www.dautrescordes.com
KOMMISSAR HJULER & MAMA BÄR: Asylum Lunaticum CD (Intransitive Recordings INT033): Von Howard Stelzer aus diversen ultralimitierten KH/MB Releases kompilierte „Best of“ mit einem Fokus auf reduzierten Sprachnummern. Wir hören: verstümmelte Kinderlieder, quäkige Atemübungen mit Gesang, Rülpsrap.
www.intransitiverecordings.com
SMALL COLOR: In Light CD (12K 12k1057): Fast unter jedem Track liegen barock anmutende, gezupfte Saitenklänge. In der oberen Region gesellen sich Pianotupfer, Synthis und Vocals hinzu. Arg kitschig.
www.12k.com
MATT TAGGART/MICHAEL BARTHEL: Collaboration 2005 CDR (Scrotum Records hode 131): Herrlich gestaltete CDR mit transparentem Inlay. Klänge zwischen ruppigem Krach, brutzelnd-dichtem Noise und feinen, fast schon zärtlichen Kontaktschocks. Für Freunde der Gruppe Runzelstirn & Gurgelstock eine echte Empfehlung!
www.scrotum-records.de
VARIOUS: FEEDING THE TRANSMITTER CD (amp bitifgo): Das Lable mit dem unaussprechlichen Namen bittet uns, Input in die Übertragungswege einzuspielen, in die es selbst vorsorglich bereits ein gewisses Grundrauschen eingespeist hat. Neben den uns bereist begegneten Michael Santos und Maps And Diagrams verrauscht doch einiehgs im glitchigen Nebel. Überraschend konkret und greifbar ist die Nummer Bells von Poborsk, die fast schon nach verfremdeter Kammermusuik klingt. Hiervon bitte demnächst mehr.
www.ampbitifgo.co.uk
VOICE ELECTRONIC DUO: SON CD (self release): Etwas nervige CD mit Interpretationen von Texten aus der Feder von Pound, Russolo, Esden und Cage. Die Bearbeitung von Stimme im Kontext verruckelter Electronics wirkt irgendwie fehlgeleitet und ziellos.
www.myspace.com/voiceelectronic