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Opening Performance Orchestra – The Noise Of Art CD

Opening Performance Orchestra
The Noise Of Art CD
(Sub Rosa SR477)

Bienenschwarm mit Säge – das könnte eine erste Assoziation zur Beschreibung des Sounds von The Noise Of Art sein. Das Prager Opening Performance Orchestra – ein sieenköpfiges Avantgarde Kollektiv – lotet hierauf die Wirkmacht der Intonarumori aus, jener Geräuscherzeuger, die Luigi Russolo in seinem L’arte dei rumori (1913) beschrieben hat. Gerätschaften zur Erzeugung von Lärm, zur Kreation von jenen Geräuschen, die Russolo zur Abschaffung wohltönender Harmonien eingestezt wissen wollte – Sirenenhäeulen, Fauchen, Seufzen, Kreischen, Stöhnen, Klopfen, Brummen, usw. Aus heutiger Sicht, und mit der hornhäutigen Hörerfahrung sämtlicher postindustrieller Noise-Subkulturen des Pop in der Hinterhand, klingt diese „Musik“ (die sie dann eben doch ist!) fast zärtlich-romantisch, sehr organisch und plastisch und mit ihren rotierenden Bewegungen fast schon meditativ.Die sieben Stücke auf The Noise of Art ergänezn sich zu einem glutroten Lava-Sound, in Parts angereichert durch die markige Erzählstimme eines Blixa Bargeld oder zusätzliche Geigen- und Klopfgeräusche. Die Dynamik des Sounds ist bestimmt von großen, wogenden Auf- und Ab-Bewegungen, Crescendo all over. Ein lustvolles Kneten, ein brüchiges Schleifen – allumfassend und gewaltig. In den Booklettexten wird auf die Arbeitsweise und die historischen Vorläufe der Arbeit des Orchesters verwiesen, augenzwinkernd eine futuristische Typologie vorgestellt und die Geräuscherzeuger als mythotechnologische Apparate vorgestellt. Eine wunderbare Arbeit!
Zipo
www.o-p-o.cz