
Stefan Goldmann
Tacit Script CD
(macro records M57)
Die warm-fließende rhythmische Musik, die den Geist von Mille Plateaux wieder heraufbeschwört, hat Stefan Goldmann aus einer Arbeit namens ALIF erwirtschafttet, die gemeinsam mit Chiharu Shiota, Folkert Uhde, Jeremias Schwarzer und Samir Odeh-Tamini 2016 für das Festival MaerzMusik enstanden ist. Es kann vermutet werden, dass sich das Mutterwerk eher im Breeich der Neuen Musik ansiedeln läßt, während man Tacit Script als „Diskurstechno“ oder rhythmische Elektronik mit Geräuschen bezeichnen könnte. In fast allen Tracks gibt es eine Bassbeat, in vielen Phasen winden sich fletschende Sounds und Klangflächen um diesen Groove. Ein Setting scheint variiert zu werden, das Sequenzielle ist in der Gestalt der Musik prägend. Die Tönung ist abstrakt, warm und etwas entrückt-zauberhaft. Schön ist es, wenn einzelne Instrumentalsounds (z.B. Streicher) durchscheinen, oder der Rhythmik subtile Geräuschanteile beigegeben werden, wie im Stück covert bias, wo sich unter die Beats ein bratfettähnliches Knistern mischt, das für wohlige Irritationen sorgt. Die Verbindung von Neuer Musik und Beats – so kann sie gelingen.
Zipo
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